Als ihr Verlobter Johanna verlässt, kommt es ihr ganz recht, dass ihr Großvater ihr einen Urlaub in seiner alten Heimat Italien schenkt. Johanna soll dort mehr über den leiblichen Vater ihres Großvaters in Erfahrung bringen. Doch das ist gar nicht so einfach – nach über 100 Jahren. Doch Johanna erfährt Hilfe von unerwarteter Seite und klaubt so Schritt für Schritt ein kleines Puzzle zusammen.

 

Ich liebe Italien und Beate Maxian hat den Zauber auch total schön in ihren Roman eingebaut. Johanna war mir gleich sympathisch und auch viele andere der Charaktere mochte ich gleich. Allerdings waren es schon sehr viele Personen und man musste ein wenig aufpassen, vor allem als sich die Familienverhältnisse zu entdröseln begannen.

 

3 Familien – und jede hält ein Puzzlestück in der Hand, das es Johanna ermöglicht, ihrem Großvater seinen großen Wunsch zu erfüllen. In Rückblenden, durch Tagebücher, wird der Leser in die Welt des 1. Weltkriegs entführt und ich fand vor allem die Szene mit Ludwig und Alfred so schön, fast schon zum Mitweinen.

 

Der Start war ja etwas holprig und ich musste doch etwas grinsen, bei dem Schlüssel, den Roman seiner Verlobten überreicht. Was für eine „süße“ Idee der Autorin.

 

Das Ende zog sich für mich ein bisschen, da hätte ich nicht mehr so viel gebraucht. Aber es war stimmig und schön geschrieben, das hat es dann auch nicht langweilig gemacht.

 

 

Fazit: wieder ein schöner Frauenroman aus der Feder Beate Maxians, die ich immer wieder gerne lese. 

 

 

 


Nina Ludwig ist ein Multitalent: sie führt ein Restaurant, schreibt Kochbücher und tritt in Kochshows auf. Nur in der Liebe hat sie wenig Glück. Als eine gemeinsame Kochshow mit dem bayrischen Koch Julian sie nach Hofberg führt, verwirren sie ihre Gefühlte. Denn Julian kam ihr bisher immer sehr oberflächlich vor. Doch nicht allein ihre Beziehung zu Julian macht ihr Sorgen: In Hofberg ist ihre Großmutter aufgewachsen und die umweht ein prickelndes Geheimnis.

 

Nach „Die Frau im hellblauen Kleid“ ist dies mein zweiter Roman von Beate Maxian und ich fühlte mich noch viel besser aufgehoben als im 1. Buch. Ich war von Beginn an in der Handlung drin und mochte das Buch kaum aus der Hand legen. Überwog zu Anfang noch die Kochshow, ging die Story bald eigene Wege als Nina ihre Familie in Hofberg wieder trifft. In sehr langen, für mich sehr interessanten und fesselnden, Rückblenden, wurde die damalige Zeit wieder lebendig. Die Zeit, als es noch keine Maschinen auf den Bauernhöfen gab und die harte Arbeit alles von den Menschen forderte. Die Zeit, als ein Großbauer noch standesgemäß heiraten musste und auch die Zeit, in der Roma als schlechte Menschen galten und verfolgt wurden.

 

Maxian schreibt sehr flüssig und anschaulich und ihre Charaktere fand ich durchwegs liebenswert. Allen voran natürlich Ninas Großmutter mit ihrer Liebe zu den Schafen. Aber auch Nina und Julian, die sich schnell sympathisch sind und über die kleinen Macken des jeweils anderen hinwegsehen.

 

Fazit: eine tolle Familiengeschichte, die auf zwei Zeitebenen spielt, wovon mir die in der Vergangenheit noch besser gefallen hat als die in der Gegenwart. 

 


4 Generationen Altmanns – starke Frauen, alles Schauspielerinnen. Das ist doch eine Doku wert, meint Vera und beginnt mit einem Drehbuch. Dabei stößt sie jedoch auf einigen Widerstand seitens ihrer Mutter und die Dokumentation gerät zu einem Strudel aus Ereignissen. Denn nichts in dem Leben der 4 Frauen ist, wie es zu sein schien.

Wie Perlen an einer Schnur reihen sich die Erzählungen der Frauen aneinander, wie Wellen ein Auf und Ab. Abwechselnd in der Vergangenheit und der Gegenwart spielend, wie es gerade passt. So treibt der Leser durch die Geschichte der Frauen, lebt mit ihnen, bangt mit ihnen und hofft auf ein gutes Ende.

 

Dieses jedoch hat mich nicht so ganz überzeugt. Das Ende fand ich etwas langatmig. War die Geschichte vorher noch recht flüssig und vor allem zu Zeiten des Kriegsausbruchs recht lebendig, geriet das Ende etwas zäh. Jedoch wurde alles aufgeklärt und alle losen Enden verknüpft. Aber nicht ohne, dass noch Raum für eine eventuelle Fortsetzung geblieben wäre.

 

Die Charaktere fand ich anfangs sehr verwirrend. Sie sind sehr zahlreich und untereinander miteinander verwoben. So macht es Sinn, wenn man sich zu Beginn einen kurzen Stammbaum der beiden Familien aufzeichnet und die Randcharaktere mit einflicht. Warm wurde ich jedoch mit keiner von ihnen wirklich. Zu distanziert wirkten sie auf mich. Bis auf eine Person: Walter. Die zwar nur eine kleine Nebenrolle hatte, die jedoch Eindruck auf mich gemacht hat.

 

Fazit: Eine Geschichte aus der Welt des Theater und Films. Jedoch ohne Glamour und Chichi, stattdessen mit ein wenig ernstem Unterton.