Nach Milla Nova beginnt Christine Brand eine neue Reihe mit der Protagonistin Malou. Der Schauplatz ist ebenfalls Bern und Sandro Bandini ist Malous Chef. Damit hat es sich aber schon mit den Gemeinsamkeiten. Allerdings ist die Erzählweise gewohnt anschaulich und mitreißend. Kurze Kapitel verleiten dazu, immer noch ein weiteres lesen zu wollen. Die Handlung wechselt zwischen Malou und Dario und endet oft mit einem Cliffhanger, der das Aufhören schwermacht. So habe ich das Buch auch in kurzer Zeit durchgesuchtet.

 

Die Handlung an sich ist schon spannend: Ein Cold Case ist ja nicht leicht zu lösen und dann auch noch ein Fall, bei dem junge Mütter genau am 5. Geburtstag ihres Kindes verschwinden. Ein wenig vorhersehbar fand ich das Motiv des Täters und ich hatte auch schnell einen Verdacht, aber bis zur Lösung musste ich bis fast zur letzten Seite warten.

 

Ihren Sinn für Humor lässt Brand in einer kleinen Szene durchblitzen, als Malou beinahe einen Blinden mit seinem Hund umrennt.

 

Fazit: der Beginn der neuen Reihe ist sehr gut gelungen und ich freue mich schon auf den nächsten Band.

 

 


Gleich zwei Fälle beschäftigen Reporterin Milla und Polizist Sandro im neuen Fall von Christine Brand.

 

Ein Amokläufer schießt in einer Disko wild um sich und tötet viele Frauen. Die Spur führt zu einer Gruppe Incels. Der andere Fall bringt die Kantonspolizei Bern an ihre Grenzen: 3 Männer werden ermordet und mit roten Stöckelschuhen, einer Maske und einer Kindersocke geschmückt. Wer hat so viel Hass auf diese Männer und warum?

 

Kennt ihr das? Wenn man ein Buch aufschlägt und schon von der ersten Seite an gefesselt ist? Und sich freut, dass man noch fast 600 Seiten vor sich hat? Genau so ging es mir wieder mit dem neuen Buch von Christine Brand.

 

Die Handlung war total fesselnd. Brand schreibt im Nachwort, dass sie kürzlich von den Incels gelesen habe und das unbedingt in einen Krimi verarbeiten wolle. Was ihr meisterlich gelungen ist. O-Töne und gekonnt recherchiertes Hintergrundwissen fließen in dieses Buch ein und machen es zu einem spannenden Lesevergnügen. Auch der Fall mit den roten Schuhen hat es in sich. Ob beide etwas miteinander zu tun haben, gilt es zu ermitteln. Ich hatte beim Lesen nie das Gefühl, von zwei getrennten Fällen zu lesen, die Autorin hat es geschafft, beide total interessant nebeneinander her laufen zu lassen.

Brands Charaktere sie wieder sehr sympathisch und authentisch herausgearbeitet.

 

Bettinas Schicksal hat mich sehr bewegt. Einziger Wehmutstropfen: es gab nicht so viel Raum für Nathaniel. Aber auch der hat einiges erlebt und ich bin schon gespannt, wie es mit den ganzen Personen weitergeht.

 

Fazit: Trotz 600 Seiten auf keiner Seite langweilig. Im Gegenteil. Das Buch ist eins meiner Jahreshighlights. 

 

 


Vor 30 Jahren hat sich Nathaniels Leben von einem Tag auf den anderen geändert: sein Vater hat die ganze Familie erschossen, Nathaniel hat als einziger überlebt, ist nun aber blind.

30 Jahre später kommen Zweifel auf am damaligen Tathergang. Nathaniel stößt auf eine Spur in der die Vergangenheit auf einmal ganz anders aussieht.

Gleichzeitig ermittelt Journalistin Milla in einem sehr brisanten Fall: der Liebhaber ihrer Mutter stirbt in deren Wohnung. Das Problem: er ist ein hochrangiger Politiker und es darf niemand von der Affäre erfahren.

 

Ein super Buch! Ich konnte es nicht aus der Hand legen. Von der ersten bis zur letzten Zeile klebte ich förmlich an den Zeilen und nach über 500 Seiten dachte ich „was, schon zu Ende?“. Das Buch hat ein sehr hohes Tempo. Durch zwei Handlungsebenen, die jeweils andere Fälle behandeln und deren Kapitel jeweils mit einem Cliffhanger enden, wird man förmlich durch das Buch gepeitscht.

 

Brands Schreibweise ist einfach unschlagbar. Man fühlt sich förmlich mitten in der Handlung und durch Nathaniels Blindheit, die er zwar sehr gut meistert, die ihn aber auch in schwierige Situationen bringt, wird das Buch noch brisanter als mit einem sehenden Protagonisten.

 

Auch Milla mag ich sehr gerne, ich habe sehr mit ihr gelitten und gebangt. Ihre Recherchen bringen sie ständig in Gefahr und dieser Fall spielt dann auch noch in ihr Privatleben hinein.

 

Das Buch ist voller Wendungen und Überraschungen und der Epilog hat mich dann sogar noch zum Schmunzeln gebracht.

 

 

Fazit: Das Buch bitte nur beginnen, wenn man viel Zeit hat. Man kann es einfach nicht aus der Hand legen. 

 


Für Kommissar Sandro Bandini ist es der schwärzeste Tag seines Lebens: „ein getöteter Freund und Kollege, zwei vermisste Jungen, zwei Leichen im Wald und obendrauf noch ein Selbstmord“.

 

Bereits seit Band 1 (Blind) bin ich begeisterte Leserin der Krimis von Christine Brand. Die Bücher entwickeln einen Sog, der kaum zu bremsen ist. Brands Charaktere, allen voran der blinde Nathaniel, sind lebensecht und mitreißend.

 

Nathaniel mag ich ja immer besonders. Wie er sein Leben meistert, zusammen mit Blindenhund Alisha, ist allein schon ein Buch wert. Ganz nebenbei hilft er noch der Polizei bei der Aufklärung von Kriminalfällen. Und der Jetzige hat es ziemlich in sich.

 

Die Story wird auf 3 Ebenen erzählt, was das Buch rasant und spannend macht, weil die Kapitel natürlich immer im aufregendsten Moment zu Ende sind. Allerdings sind alle 3 Ebenen so spannend, dass man atemlos darauf wartet, wie alle Stränge zusammenlaufen. Zum einen Irena, die in ihr Heimatdorf zurückkommt und mit ihrer Vergangenheit konfrontiert wird. Das Verschwinden eines kleinen Jungen und die zwei Toten. Und schlussendlich noch Nathaniels Privatleben, der jetzt Familienvater ist.

 

Spannende Szenen wechseln mit ruhigeren ab, so das man zwischendurch doch kurz einmal zum Luft holen kommt – allerdings nicht lange, denn dann hat Brand wieder Neues in petto, das einem die Sprache verschlägt.

 

Fazit: ein super Kriminalroman, den ich nur empfehlen kann.

 

 

 


Ich mochte bereits den ersten Fall von Milla sehr gerne und die Idee mit dem blinden Nathaniel finde ich auch toll. Da kann man sich als Sehender gar nicht vorstellen, wie er zur Lösung eines Falles beitragen könnte und wird immer wieder überrascht.

 

Auch in ihrem neuen Fall konnte mich Milla wieder überzeugen. Einzig ihr Verhalten gegenüber Ben hat mich enttäuscht. Der Spannungsbogen ist von Anfang an sehr hoch. Bereits als Silas sagt „das ist nicht meine Mami“ war ich voll in dem Fall drin und habe mitgefiebert, was denn mit den Komapatienten passiert ist.

Kleine Details (die Familie mit den Konsonanten oder das Lesben-Fondue) lockern die Unterhaltung auf. Denn zwischendurch braucht man auch einmal kurz zum Durchatmen. Der Fall ist sehr verzwickt und ständig tauchen neue Leichen auf.

 

Im Laufe der Ermittlungen baut Brand auch ein paar Seitenwege ein, um es dem Leser nicht so einfach zu machen, den wahren Täter zu erkennen. Die Auflösung erfolgt recht spät, was die Spannung bis zum Ende hochhält.

 

Brands Schreibweise ist sehr flüssig und das Buch las sich quasi von allein, ich habe es an einem Tag durchgesuchtet und wollte es nicht mehr zur Seite legen.

 

Fazit: wieder Hochspannung mit Nathaniel und Milla, die unbedingt fortgesetzt werden sollte.