Eine Moorleiche und Attentate auf einen Schnapsbrauer beschäftigen das Team um Kommissar Justin Schmälzle in ihrem neuen Fall.

 

Ein sehr interessanter Fall wartet auf den Leser. Mit der Moorleiche lesen wir quasi von einem Cold Case, den ich sehr interessant fand. Vor allem weil in Einschüben Tagebucheinträge der Frau geschildert werden, die wirklich mitreißend waren. Der parallele Fall mit dem Schnapsbrenner fand ich dagegen teilweise etwas ermüdend. Die Polizisten schießen sich voll auf einen Tatverdächtigen ein und das macht das Ganze etwas zäh.

 

 Sehr witzig fand ich die ermittelnde Putzfrau, die über ihren Recherchen ganz die Reinigung der Büroräume vergisst. Auch sonst ist das Buch eher auf der humorigen, denn blutigen Schiene angesiedelt. Graze hat einen sehr netten Schreibstil. Hier wird nicht gesprochen, hier wird teilweise parliert. Und die Putzfee ist die Servicefrau für Reinigungsarbeiten.

 

 Ein wenig schwierig ist – auch wenn ich Schwäbin bin – das Schwäbische zu lesen. Meistens wird es aber gleich auch übersetzt, so dass auch Ortsfremde alles verstehen können.

 

 Im letzten Kapitel wird dann bereits auf einen weiteren Fall hingewiesen, der auch durchaus interessant anmutet.

 

 

 Fazit: ein leichter Krimi mit Lokalkolorit, der recht humorig geschrieben, teilweise aber auch etwas anstrengend ist. 

 

 

 


Völliges Neuland betrete ich mit dem Schwarzwald-Krimi „Schmälzle und die Kräuter des Todes“.

 

Die Autorin war mir bisher unbekannt und ich war gespannt auf den schwäbischen schwarzen Kommissar.

 

Der wird auch gleich von der Putzfrau im neuen Büro entsprechend empfangen. Das entlockte mir schon auf den ersten Seiten den ersten Lacher.

 

Zum Inhalt:

 

Als Schmälzle seinen neuen Job bei der Polizei in Bad Wildbad im Schwarzwald antritt, versprechen ihm die Kollegen einen ruhigen Posten. Doch wie es der Zufall so will, findet sich doch bald ein Toter und die Polizei ist gut gefordert. Der Leichnam war mit Kräutern überdeckt und so steht schnell der Verdacht im Raum, es könnten Drogen im Spiel sein. Doch bis zur Aufklärung müssen die Beamten noch an einige Türen klopfen.

 

Gleich vorweg: die Geschichte der Herbal Highs war mir genauso unbekannt wie die Autorin. Ich fand es aber sehr interessant zu erfahren, welche Auswirkungen dies haben kann. Das Drogendelikt ist eingebettet in Schwarzwälder Lokalkolorit und einige schwäbische Ausdrücke, die aber für Nichtschwaben gleich mit übersetzt werden. Humorig-lockerer Schreibstil und kurze Kapitel machen es leicht, der Handlung zu folgen.

 

Grazes Figuren haben mir gut gefallen. Schmälzles Frau blieb ein wenig blass, aber die Kollegen fand ich angenehm und sympathisch. Allerdings wüsste ich gern noch mehr von der Geschichte, wie Schmälzle (ich musste immer an Maultaschen denken) zu seinem ungewöhnlichen Nachnamen kam. Am Ende ist noch ein kleiner Fingerzeig und vielleicht gibt es ja mehr Aufklärung dazu im nächsten Band, der im April 2021 erscheint und „Schwarzwälder Kirschmorde“ heißen wird. Ich bin da gerne wieder mit dabei.

 

Fazit: Lockerer Schreibstil, humorvoll erzählt. Der Schwarzwald von seiner dunklen Seite. Aber Schmälzle und seine Kollegen sind ein gutes Team und machen das Dorf wieder sicherer.