Ein dummer Zufall und seine Folgen

 

Als Gabe von der Arbeit nach Hause fährt winkt ihm aus dem Wagen vor ihm seine Tochter zu. Doch Izzy sollte doch zu Hause sein und auf ihn warten? Gabe will nicht glauben, dass seine Tochter für immer weg sein soll und fährt fortan die Autobahnen von England ab, immer auf der Suche nach einem Hinweis nach seinem Kind. Doch was ihn dort erwartet, hätte er sich in seinen kühnsten Träumen nicht ausmalen können.

 

Das Buch startet schon sehr spannend mit dem Kind im Auto. Die Autorin schafft es, den Leser zu bannen, indem sie kleine Andeutungen macht, im Grunde aber die Auflösung noch lange vor sich herschiebt. Dadurch wird das Interesse des Lesers geweckt und die Spannung hochgehalten. Man muss allerdings auch sehr aufpassen, dass man in den vielen Charakteren nicht den Überblick verliert.

 

Brisanz bekommt das Buch durch die Entführung des Mädchens, sowie durch die Zusammenhänge, die sich erst nach und nach herausbilden.

 

Was mir gar nicht gefallen hat – und was auch für mich nicht aufgelöst wurde – ist die Sache mit den Steinen und dem Spiegel. Hier driftet die Autorin leicht ins Übersinnliche ab, wofür ich in einem Thriller kein Verständnis habe.

 

Fazit: ein faszinierendes Versteckspiel und eine Jagd, die atemlos macht. 

 

 

 


Was geschah mit Annie?

 

Der arme Erzähler! Macht so einiges mit im Leben. Wegen Spielschulden verfolgt und das Trauma des Todes seiner Schwester noch nicht verarbeitet, hangelt er sich mehr oder weniger durchs Leben. Doch er hat eine vermeintliche „Lebensversicherung“, die ihn zurück in sein Heimatdorf führt. Dort will ihn aber niemand haben und er sieht sich einer ganzen Reihe an Anfeindungen gegenüber. Und erst nach und nach wird erst aufgedeckt, was es mit Annie wirklich auf sich hatte.

 

Thriller, wie auf der Klappe steht, trifft es nicht ganz. Denn das Buch hat so ein wenig etwas von einem Buch von Stephen King. Mehr kann man jetzt nicht verraten, ohne fies zu spoilern. Die Atmosphäre des Buches ist auch teilweise recht düster und beklemmend und manchmal auch sehr brutal. Man muss also schon einen stabilen Magen haben, wenn man diesen Thriller liest.

 

Spannend ist es aber allemal. Wenn auch typisch britisch. Schwarzer Humor fehlt genauso wenig wie fiese Gesellen und eine verschworene Dorfgemeinschaft. Ich habe mich beim Lesen sehr gut unterhalten, wenn ich mich auch anfangs erst an die Ich-Erzählung gewöhnen musste. Tudor hat so einige Überraschungen für den Leser in petto und auch der Plot war dann unerwartet.

 

 

Fazit: toller Schreibstil, viel Gewalt und ein Geheimnis aus der Vergangenheit machen diesen Thriller sehr lesenswert.