Helene arbeitet als Programmiererin beim Nationalen Sicherheitsamt. Zusammen mit Kollege Lettke ist sie dafür zuständig, Unregelmäßigkeiten in der Bevölkerung aufzudecken und somit versteckte Juden aufzuspüren. Doch als die Abfrage persönlich wird, gerät Helene in Schwierigkeiten. Sie manipuliert die Programme. 

Auch Eugen Lettke verwendet die Abfragen zu seinem eigenen Vorteil. Können die beiden ihre Mauscheleien verheimlichen oder trifft sie doch der Boomerang, indem sie selber schon in die Maschen der Abfragen geraten sind? 

 

Eschbach entwirft ein fiktives Szenario, das erschrecken und aufrütteln soll. Denn das, was er Anfang des 2. Weltkrieges ansiedelt, ist leider teilweise schon grausame Realität. Jeder Mensch, der einen Computer, EC-Karte oder Handy benutzt, ist gläsern. Eschbach geht hier aber noch einen Schritt weiter, indem er den Abfragen einen Namen gibt: was damit alles möglich ist und wie schnell man sich dadurch verdächtig machen kann. 

 

Helene macht im Laufe des Buches eine Wandlung durch: von der unbedarften „Programmstrickerin“, hin zu jemand, der auch mal hinterfragt, was er überhaupt durch seine Arbeit anrichtet. Mir gefiel die Stelle, als Helene endlich aufwachte sehr gut. Dann nämlich, als die Opfer Namen bekamen, bzw. als ihr aufging, dass auch ihr Glück in Gefahr sein könnte. 

 

Verbindungen zu Anne Frank und Die weiße Rose machen das Buch noch authentischer und fassbarer. 

 

Eugen war mir von Anfang an unsympathisch. Seine Art, mit Frauen umzugehen, war einfach nur widerwärtig. 

 

Das Ende hätte ich mir persönlich anders gewünscht, allerdings ist es in der Form, die Eschbach wählt, realistischer. 

 

Fazit: Was wäre wenn? Wenn es im 3. Reich schon Computer gegeben hätte? Dieses „Wenn“ erzählt Eschbach spannend, logisch und aufrüttelnd.