Halstaholm ist eine kleine Stadt, irgendwo in Schweden.

 

Traumbetten ist eine erfolgreiche Fabrik in Deutschland.

 

Traumbetten möchte nach Schweden expandieren und die Bürgermeisterin von Halstaholm möchte ihr Dorf wieder beleben.

 

Passt also? Auf den ersten Blick ja. Doch bis es soweit ist gilt es, Häuser in die Luft zu sprengen, in einem leer stehenden Schwimmbad ein deutsches Restaurant zu eröffnen und eine deutsche Schule ins Leben zu rufen.

 

Klingt kurios? Ja, denn wir sind hier in Jonas Jonassons neuestem Roman über die Deutsch-Schwedische Freundschaft. Das Buch ist wieder ein typischer Jonasson geworden, wie ich finde. Schräger Humor meets nette Charaktere und trifft auf einen Antagonisten, der gar nicht mal so dumm ist. Die Charaktere sind einem schnell ans Herz gewachsen, wie immer bei Jonassons Romanen. Leider ist der Roman dieses Mal sehr kurz. Nichtsdestotrotz liest sich die Wohlfühlgeschichte sehr gut.

 

Fazit: leider etwas kurz, aber dennoch ein Roman, für den man sich gerne auf dem Sofa einkuschelt und der für gute Laune und hochgezogene Mundwinkel sorgt.

 

 


Was für ein Spaß!

 

Victor Alderheim ist kein guter Mann. Er betrügt seine Frau Jenny um ihr Vermögen, setzt seinen Sohn Kevin in der Savanne Kenias aus und verdient sein Geld mit Kunsthandel. Als Kevin Jenny kennenlernt, schmieden die beiden Rachepläne. Mithilfe der Agentur „Rache ist süß GmbH“ tüfteln sie einen verwegenen Plan aus. Doch Victor ist auch nicht dumm und dreht den Spieß um.

 

Herrlich! Ich bin immer noch am Grinsen. Die Art, wie Jonasson seine Geschichte angeht, ist wirklich unnachahmlich. Seine Story strotzt vor Skurrilität und Humor. Seine Erzählweise ist locker-leicht und trotz all des Chaos verliert man nie die Übersicht. Denn irgendwie hängt ja alles zusammen. Seine Charaktere nimmt man nicht wirklich ernst, schließt sie aber sehr gern ins Herz. Allen voran Ole, der Medizinmann aus einem kleinen Dorf in der Masai Mara. Ole ist ein aufrichtiger Massai und bringt sich dadurch in Schweden natürlich ständig in Schwierigkeiten.

 

Auch Hugo fand ich mit seiner Agentur genial. Ein paar Beispiele seiner Geschäftsidee finden sich in einem eigenen Kapitel und sorgen so auch für manchen Schmunzler.

 

Zusätzlich hat Jonasson so eine Art Humor, die unterschwellig wirkt:

 

„… die mit Ableben beschäftigt war…“ „…hatten sich so lange mit altersbedingten Krankheiten befasst, bis sie selbst Bekanntschaft damit machten.“

Fazit: der Aussage von Volker Weidermann von Der Spiegel „Jonas Jonasson schreibt Entgiftungsbücher für die Seele“ kann ich nur voll und ganz zustimmen. Wahrlich ein wahrer Jonasson.

 

 

 


Allan Karlsson ist wieder da. Das Leben auf Bali wird langsam langweilig und das Geld knapp. Eine Lösung muss her. Nicht ganz freiwillig geraten Allan und sein Freund Julius auf eine abenteuerliche Reise, die sie nach Nordkorea, Amerika, Deutschland und Afrika führt.

 

Die Story um den 101 Jährigen ist eingebettet in die aktuelle politische Lage, was mir persönlich teilweise etwas zu viel war. Mir fehlte ein Stückweit die Verschmitztheit von Allan. Mit unverbesserlichem Charme gelingt es Karlsson, der inzwischen 101 Jahre alt ist, sich aus allen brenzligen Situationen zu manövrieren. Allein dafür muss man ihn mögen. Auch wenn er manchmal etwas nervig daher kommt. Leider kommen diese Szenen in diesem Band etwas zu kurz und werden etwas überschattet von vielen Nebencharakteren und politischen Erklärungen.

 

Und hier bekommt wirklich jeder große Staatsmann sein Fett weg: Sei es Kim Jong-Il, Angela Merkel, Wladimir Putin und natürlich Donald Trump. Aber nie bösartig, immer mit einem Augenzwinkern. Über Jonassons unverwechselbaren Humor musste ich beim Lesen wieder einige Male schmunzeln. Ganz trocken und lapidar, aber treffend und wirklich witzig. Auch seine Protagonisten sind wieder fein herausgearbeitet und treffen den Nerv der Zeit. Die Einzelhändlerin, die ihre Särge anmalt, der Spargelverkäufer und natürlich Allan.

 

 

Fazit: Im Gegensatz zum ersten Band fühlte ich mich hier nicht ganz so gut aufgehoben, ich hätte gerne mehr von Allan und seinen Freunden gelesen als von der politischen Weltlage.