Als Muna 8 Jahre alt ist wird sie von Yetunde aus dem Waisenhaus entführt und fortan als Sklavin im Keller gehalten. Yetundes Mann Ebuka vergeht sich regelmäßig an ihr und auch Yetunde schlägt sie täglich. Als einer von den Söhnen des Ehepaars verschwindet bessert sich Munas Lage, weil Polizei und Anwälte ins Haus kommen. Muna beginnt mit einem perfiden Rachefeldzug.

 

Starke Worte, eine Handlung mit allerhand Wendungen und eine Protagonistin, die alles andere als dumm ist wurden zu einem Roman verwoben, der Spaß macht zu lesen. Die unterdrückte und misshandelte Muna schlägt zurück. Und wie! Nach und nach enthüllt sich immer mehr, dass sie allen Grund dazu hat. Allerdings merkt auch ihre Umgebung, dass wohl etwas nicht stimmt, doch Muna entkräftet alle Anklagen in unnachahmlicher Weise.

 

Minette Walters ist hier ein wahres Schurkenstück gelungen. Der Roman – Psychothriller ist mir persönlich etwas zu hoch gegriffen, denn im Grunde weiß man im Voraus wer für alles verantwortlich ist – ist sehr anschaulich geschrieben und lebt durch Munas scheinbare Naivität.

 

Leider ist das Buch recht kurz und das Ende etwas offen. Die meisten offenen Fragen sind zwar geklärt, aber ich hätte noch gern weitergelesen wie es mit Muna weiter geht. Ein wenig hat mir von Walters Schreibkunst dieses Mal gefehlt. Die Erzählung aus der Sicht von Muna war interessant und hintergründig, jedoch kam das Ende zu abrupt. Auch in die Namen musste ich mich anfangs etwas einlesen. 

 

 

Dennoch lesenswert, wenn auch kein typischer Walters.