Polizistin Philomena wird zu einem häuslichen Streit gerufen. Durch ihre Hilfe zieht sie sich den Zorn eines höhergestellten Detectives zu, der sie fortan schikaniert. Mit der misshandelten Frau jedoch freundet sich Phil an. Anfangs scheint auch alles gut, mit der Zeit jedoch gerät Phil ins Grübeln: Tempe ist zu perfekt und immer präsent. Was stimmt nicht mit ihr? Als ein Mord geschieht und Phil in Verdacht gerät überschlagen sich die Ereignisse.

 

Seit Robothams erstem Thriller „Adrenalin“ bin ich ein begeisterter Fan von ihm. Seine Thriller steigern den Adrenalinpegel beim Lesen jedes Mal aufs Neue. Auch „Wenn du mir gehörst“ konnte mich wieder überzeugen. Auch wenn keine atemberaubende Spannung entstand sorgte die Handlung dafür, dass ich unbedingt wissen wollte, wie jetzt alles zusammenhängt.

 

Der Autor versteht es wunderbar, Zweifel zu säen. Ich wusste echt nicht, was ich glauben sollte. Einerseits war Tempe sehr überzeugend, auf der anderen Seite aber auch ihr Widersacher, der hochdekorierte Polizist. Und wie er die Geschichte um Tempe und Phil aufbaut, fand ich sehr faszinierend.

 

Mit den Charakteren kam ich durchwegs gut klar, wenn mir auch Phil manchmal etwas zu gutgläubig und hilfsbereit erschien. Besonders aber die Dialoge mit Henry oder mit ihren Onkeln brachten mich zum Schmunzeln und hier mochte ich sie besonders gerne.

 

Das Buch behandelt die Themen häusliche Gewalt, toxische Freundschaften und die Probleme mit der Verwandtschaft, die jeder von uns kennt. Es ist kein blutiger Thriller, zielt eher auf die psychologische Schiene ab und unterhält sehr gut.

 

 

Fazit: ich habe das Buch in zwei Tagen verschlungen und konnte kaum aufhören zu lesen. 

 

 


Evies Geschichte

 

Nachdem im ersten Band um Cyrus Haven Evies Geheimnis nicht mehr gelüftet wurde, dreht sich im zweiten Band alles um ihre Geschichte, was ich sehr genossen habe.

Evie Cormack hat einiges erlebt und kommt dennoch nicht zur Ruhe. Erneut wird Jagd auf sie gemacht und sie benötigt die Hilfe von Cyrus Haven. Der merkt bald, dass er in ein Wespennest gestochen hat, gibt aber nicht auf, bis er an seine Grenzen stößt.

Arme Evie! Was sie alles mitmachen musste. Angefangen von den Besuchen, die ihr „Onkel“ vermittelt hat, bis hin zum Heimaufenthalt – allerdings ist Evie auch kein einfacher Charakter und bringt sich oft selbst in Schwierigkeiten. Manchmal musste ich über ihre burschikose Art doch schmunzeln. Aber meistens hat sie mich doch fast zum Weinen gebracht. Im zweiten Handlungsstrang ist nämlich Evies Geschichte Thema. Und zwar schonungslos.

 

In der Gegenwart kämpft Cyrus gegen Windmühlen. Allzu übermächtig scheint sein Gegner. Und ihm immer einen Schritt voraus. So bleibt die Handlung von der ersten Seite an spannend und verwickelt. Besonders gut gefallen hat mir auch die Einführung eines neuen Charakters, von der ich hoffe, noch mehr lesen zu dürfen.

 

Fazit: Robotham schreibt wieder einen Thriller, wie ich ihn mag. Eine tolle Handlung, ausdrucksstarke Charaktere und viel Spannung. 

 

 

 

Evie Cormac lebt in einem Heim für psychisch auffällige Jugendliche. Sie wurde als Kind von einem Mann festgehalten und erst mit 11 Jahren gerettet. Sie vertraut niemandem und hat so ihre Probleme. Als sie Cyrus Haven kennenlernt, der sie bei sich aufnimmt, muss sie erst einmal Vertrauen lernen. Doch auch Cyrus ist nicht ohne Vergangenheit und so dauert es eine Weile bis sich die beiden zusammenraufen. Zumal Cyrus noch in einem Mordfall ermittelt, der es in sich hat.

 

Da ich die O’Loughlin-Reihe von Robotham sehr gerne mag, war ich etwas angespannt, ob ich auch seine neue Serie mögen können würde. Aber ich war gleich von der ersten Seite an im Buch drin. Robotham schreibt flüssig und anschaulich und ich hatte sofort einen Draht zu den Charakteren. Auch die Handlung ist interessant und spannend geschrieben. Evie wirkt sehr geheimnisvoll, das macht den Leser neugierig und man hofft, bald mehr zu erfahren. Auch Cyrus ist ein guter Protagonist, auch er hat in der Vergangenheit einiges mitgemacht, was im Laufe des Buches ans Licht kommt.

 

Durch Evies besondere Gabe bekommt die Handlung noch einen weiteren spannenden Touch, ohne dass es übersinnlich wirkt, das hätte mir sonst nämlich nicht gefallen.

 

„Schweige still“ ist der Auftakt zu einer neuen Serie von Michael Robotham, die ich sehr gerne weiterverfolgen werde. Nicht zuletzt, um zu erfahren, was es mit Evie genau auf sich hat. 

 

 

 


Joe O’Loughlins 11. und persönlichster Fall

 

Als Joe zu seinem Vater auf die Intensivstation gerufen wird, weil dieser überfallen wurde, sitzt eine fremde Frau an dessen Krankenbett und behauptet, Williams Frau zu sein. Zuerst glaubt Joe an einen Scherz, aber bald stellt sich heraus, dass William ein Doppelleben geführt hat. Doch wer hat ihm nach dem Leben getrachtet? Eine schier unlösbare Aufgabe wartet auf Joe.

 

Seit vielen Jahren, schon seit „Adrenalin“ verfolge ich Joes Werdegang und den seiner Familie. Dieses Buch spielt zeitlich ca 1,5 Jahre nach „Der Schlafmacher“ und Joe kommt so langsam wieder auf die Beine, nach dem Tod seiner Frau. Und nun muss er schon wieder Krankenbesuche machen, bei seinem Vater, der im Koma liegt. Man spürt förmlich, wie ihm das wieder die Beine wegreißt.

 

Wieder steht Joes Familie im Mittelpunkt der Story und es gab schon spannendere Bücher von Robotham. Aber gefallen hat mir das Buch dennoch. Die kurzen Kapitel sind sehr rasant erzählt und man mag das Buch kaum aus der Hand legen, auch wenn es teilweise Längen aufweist. Was mich ein wenig gestört hat: dass jeder, der etwas angestellt hat, erst einmal wieder auf freien Fuß gesetzt wird. Ich kenne britisches Recht nicht, fand das aber relativ unrealistisch.

 

Fazit: wieder ein spannendes Abenteuer mit O’Loughlin, allerdings bekam Ruiz relativ wenig Raum, was mich ein wenig gestört hat. So fehlen doch die spritzigen Dialoge zwischen den beiden, was die Bücher von Robotham immer besonders auszeichnet. 


Ein Buch, das atemlos macht. Durch die wechselnde Erzählweise von Agatha und Meghan endet jedes Kapitel mit einem kleinen Cliffhanger. Die teilweise kurzen Kapitel verlocken zum Weiterlesen. Dabei begann alles ganz harmlos:

 

Agatha ist schwanger und arbeitet in einem Supermarkt. Doch bald merkt man: etwas stimmt nicht mit ihr. Sie stalkt die ebenfalls schwangere Meghan. Das geht sogar so weit, dass sie diese einmal zu Hause besucht. Nach und nach entblättert sich dann jedoch die Wahrheit. Und zwar bei beiden Frauen. Beide sind nicht so arglos wie sie zu Beginn scheinen. Beide haben alte Geheimnisse und beide haben Probleme. Wenn auch ganz andere!

 

Agatha hat einen raffinierten Plan, Meghans Baby zu entführen. Und ich muss gestehen, dass ich bei der Umsetzung doch ganz schön mitgefiebert habe. Irgendwie habe ich es Agatha auch gegönnt, dass in ihrem Leben einmal etwas gut läuft. Robotham hat es also geschafft, mein Mitgefühl zu erwecken. Und sie kümmert sich ja auch gut um das Kind. Auf der anderen Seite lässt uns Robotham jedoch den gesamten Schmerz der leiblichen Eltern miterleben und der hat es auch ganz schön in sich.

 

Das Ende des Buches wirkt ein wenig konstruiert, ein wenig zu sehr dramatisiert, aber man klebt ja eh schon an den Seiten und möchte wissen, wie das Ganze endet.

Fazit: wieder ein Buch, das man kaum aus der Hand legen kann. 

 

 

 


Ein Doppelmord in einem Farmhaus gibt der Polizei viele Rätsel auf. Die Tochter wurde erwürgt, die Mutter mit Dutzenden Messerstichen ermordet. Schließlich soll der Psychologe Joe O’Loughlin einen Blick auf den Fall werfen. Der forensische Psychologe hat ein gutes Gespür für außergewöhnliche Fälle. Und auch hier findet er den entscheidenden Hinweis.

Während es privat bei ihm scheinbar aufwärts geht, zieht ihn der Fall in die tiefsten Abgründe menschlichen Lebens. Da trifft es sich gut, dass Vincent Ruiz auch mit von der Partie ist und auf ihn und seine Tochter, die ihre Leidenschaft für die Kriminologie entdeckt hat, aufpassen kann. Aber einmal weggeschaut passiert das Unfassbare…

 

 

Der Schlafmacher würgt seine Opfer bis zur Besinnungslosigkeit und ritzt ihnen dann einen Buchstaben auf die Stirn.

 

Ein neuer Fall für Joe und Vincent. Ich mag das Gespann von Anfang an sehr gerne und habe mich gefreut, dass Ruiz hier wieder mitmischen darf. Die Dialoge, die sich zwischen den beiden entwickeln entlocken dem Leser so manchen Schmunzler. Das Buch konzentriert sich diese Mal eher auf das Privatleben von Joe O’Loughlin und der Fall bekommt fast eine Nebenrolle. Somit ist der vorliegende Band nicht ganz so spannend wie die sonstigen, nägelkauenden, Fälle, aber dennoch sehr lesenswert. Robothams Schreibweise ist bekanntermaßen sehr anschaulich und mitreißend. Und seine Charaktere sind schon fast wie Familienmitglieder für mich. Herrlich skurrile Einfälle wie die Todesart der Mutter des Täters, machen das Buch noch lesens- und liebenswerter.

 

Robotham spielt in diesem Buch wieder mit dem Leser. Wirft ihm scheibchenweise die Aufklärung hin und lässt einen bis zum Ende im Unklaren, wer denn nun der Täter ist. Dabei wird in Einschüben öfter aus der Psyche des Täters erzählt. Dennoch kann man kaum auf ihn kommen.

 

Das Ende geschah mir etwas plötzlich und so hätte es das auf keinen Fall für mich gebraucht! Bei Amazon schrieb jemand „… nehme ich dem Autor persönlich übel“. Besser kann man es kaum ausdrücken!