Ein sehr emotionales, aufwühlendes, berührendes Buch.

 

Eigentlich bräuchte ich gar nicht mehr schreiben als o.g. Satz um das Buch zu beschreiben und zu überzeugen, dass es gelesen werden sollte. Es gibt ja viele Nachkriegsromane, aber selten ist mir einer begegnet, der so realitätsnah geschildert wurde. Das mag zum Teil auch daran liegen, dass die Autorin mit einem Charakter aus dem Buch Kontakt hatte und dieser ihr so weit als möglich bei der Recherche geholfen hat. Allerdings ist auch alles sehr gut von der Autorin umgesetzt und zum Leben erweckt worden. Und dabei ging es Freddy von Mansfeld ja noch relativ gut.

 

Die Zeit der Kraniche ist der abschließende Teil der Ostpreußen-Saga von Ulrike Renk. Man sollte die beiden Vorgängerbücher gelesen haben, damit man in den vollen Lesegenuss des 3. Bandes kommt. Ich habe schon Teil 1 und 2 verschlungen und konnte auch jetzt nicht mehr aufhören zu lesen. Das Ende war etwas schnell, da hätte man auch noch einen 4. Band daraus machen können.

 

Das Leiden der damaligen Zeit wurde mich auf jeder Seite spürbar und ich finde es schön, dass Fredericke viel Hilfe erfahren, aber auch viel Gutes bewirkt hat. In ihrem Leben ein wenig dabei sein zu dürfen, hat mir sehr gut gefallen. 


Die Fortsetzung der Ostpreußensaga. Band 2

 

Frederike hat ein schweres Los: von ihrer Mutter in eine Ehe gedrängt, die sie unglücklich macht, muss sie nach dem Tod ihres Mannes das Gut ganz alleine führen. Anfängliche Schwierigkeiten löst sie mit großem Mut und kämpferisch und bald steht auch eine neue Liebe ins Haus. Doch dann beginnt der Zweite Weltkrieg und Frederike muss wieder kämpfen.

 

Die Handlung schließt fast nahtlos an den ersten Band an. Sehr traurig hat mich Frederikes Schicksal gemacht, da ja kein Ausweg in Sicht war. Der Mann totkrank und sie an ihn gefesselt, obwohl sie einen anderen Mann liebt. Ich fand die Beschreibung sehr emotional und mitreißend.

 

Renk erzählt sehr flüssig, man fliegt förmlich durch die Seiten. Ein schweres Thema, wie sie selbst im Nachwort verrät, war der Ausbruch des Krieges und an der schweren Zeit, die durch das Dritte Reich verursacht wurde. Man merkt ihren Zeilen an, dass sie gut recherchiert und das Leid mit dem Schreiben mit aufgearbeitet hat.

 

Das Ende wartet wieder mit einem bösen Cliffhanger auf und wir dürfen gespannt sein auf den 3. und finalen Band, der im Juni 2018 unter dem Titel: „Die Zeit der Kraniche“ erscheinen wird. 


Ostpreußen, zwischen den Weltkriegen.

 

 

 

Auf Gut Fennhusen lebt die 11 –Jährige Frederike ein sorgloses Kinderleben zusammen mit ihren Geschwistern. Schon damals verliebt sie sich unsterblich in den älteren Ax.

 

Acht Jahre später ist Frederike erwachsen geworden und kehrt zurück auf das elterliche Gut. Doch da sie nur die Stieftochter des Gutsherrn ist, steht ihr kein Erbe zu. Dennoch wird sie liebevoll wieder aufgenommen. Ihre Mutter jedoch ist auf der Suche nach einer guten Partie für sie – und da trifft es sich gut, dass Ax noch ledig ist. Aber was ist sein Geheimnis?

 

 

 

Die Autorin versteht es blendend, die damalige Zeit zum Leben zu erwecken. Ihre Charaktere sprühen vor Lebendigkeit und Authentizität, was es zu einer Freude macht, das Buch zu lesen. Die Handlung spielt einmal in der Kindheit von Freddy, wo der Leser mehr über die Führung eines Gutshofes und das Leben zur damaligen Zeit erfährt. Der zweite Teil handelt dann 8 Jahre später von Freddys Suche nach der Liebe.

 

 

 

Noch authentischer wird das Buch durch die Tatsache, dass es auf realen Geschehnissen basiert. Vor allem hat mich fasziniert, dass die Reise mit der Eisenbahn durch polnisches Gebiet führt – und dann jeweils der Zug versiegelt wird. Schön – schaurig! Was ich allerdings ein wenig vermisst habe ist die Tatsache, dass den Gutsherren und Frederike immer alles gelingt. Nie geht etwas schief. Das macht die Handlung doch ein wenig unglaubwürdig.

 

 

 

Das Ende fand ich fast ein wenig traurig und offen, jedoch verspricht Renk eine Fortsetzung auf die ich mich schon sehr freue.