Als Sabine von ihrer Mutter zu ihren Großeltern nach Irland geschickt wird ist die 16-Jährige erst wenig begeistert. Die strenge Haushaltsführung bei den Großeltern, sowie der nahe Tod des Großvaters machen ihr schwer zu schaffen. Doch allmählich gewöhnt sie sich an das Landleben und möchte gar nicht mehr weg.

 

Der Roman ist das Debut von Jojo Moyes und wurde jetzt neu aufgelegt.

 

Eigentlich habe ich mich auch sehr wohl gefühlt in dem Buch, aber die Charaktere blieben mir etwas fremd. Vor allem Joy und Kate. Wobei Joy im Prolog direkt glänzt. Wie habe ich mich mit ihr geschämt, mit ihr gefiebert und mich gefreut. Doch als Großmutter macht sie leider keine gute Figur. Dafür mochte ich Thom sehr gerne. Der aus allem das beste macht und auch immer für Sabine da ist, wenn sie ihn braucht.

 

Die Handlung hat mir gut gefallen, war aber teilweise, vor allem gegen Ende, sehr in die Länge gezogen. Vor allem die Schilderungen auf dem Pferdegestüt fand ich sehr gelungen und auch Sabines Wandlung vom verwöhnten Stadtmädchen zum liebevollen Teenager, die sich um ihren Großvater sorgt.

 

Drei Generationen Frauen in eine Story einzubinden, so dass diese funktioniert ist sicher nicht einfach. Manches fand ich zwar übertrieben, aber im Grunde spiegelt diese Konstruktion viele Familienleben wider. Der aufsässige Teenager, die etwas überforderte Mutter und die Großmutter mit ihrem großen Geheimnis – das aber am Ende gar nicht so groß war.

 

Fazit: leider muss sich eine Autorin immer an ihrem größten Werk messen lassen, das macht eine Neuauflage ihrer älteren Bücher immer etwas schwierig. „Die Frauen von Kilkarrion“ muss ich nicht verstecken, es liest sich aber teilweise doch noch etwas zäh und man merkt ihm den Erstling an. 

 

 


Kentucky, 1937. Alice kommt der Liebe wegen aus England nach Amerika. Doch kaum angekommen stellt sie fest, dass ihr Ehemann nichts von ihr wissen möchte und dass das Leben auf dem Land sehr schwierig ist. Hinzu kommt noch der bösartige Schwiegervater. Ihr Glück findet Alice bei den Bibliotheksfrauen. Eine Vereinigung, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Bücher zu entlegenen Farmen zu bringen, um den Bewohnern das Lesen zu ermöglichen.

 

Nachdem ich von den letzten (älteren) Büchern von Jojo Moyes nicht mehr so überzeugt war, hat mich dieses Buch wieder voll und ganz mitgerissen. Die Charaktere fand ich sehr sympathisch und authentisch und wie die Freundinnen zusammengehalten haben hat mir sehr gut gefallen.

Alice hat kein einfaches Leben, aber sie lässt sich nicht unterkriegen. Und in Margery hat sie eine Freundin gefunden, die ihr vorlebt, dass man sich als Frau nicht alles gefallen lassen muss. Doch in dem kleinen Städtchen kommt so etwas nicht gut an! Und bald muss Margery einsehen, dass die Männer immer mehr Rechte haben, als die Frauen. Mir gefiel sehr gut, wie Margery handelte, auch, dass sie schließlich gebrochen wurde. Das fand ich sehr realitätsnah und spannend. Und die Dialoge im Buch waren manchmal wirklich zum Schmunzeln.

 

Für Bücherliebhaber ist dieses Buch fast wie eine Hommage. Denn was die Frauen leisten, um anderen zu helfen, ist unglaublich. Das Buch beruht auf wahren Begebenheiten, das Programm hat es von 1935 – 1943 wirklich gegeben.

 

Fazit: Ein sehr berührendes Buch über eine Freundschaft, die nichts zerstören kann und über Frauen, die sich nicht so leicht unterkriegen lassen. 

 

 


Sarahs Großvater war einmal ein berühmter Dressurreiter. Bis er ihre Großmutter kennen lernte. Als Sarah kaum laufen kann, setzt er sie auf ein Pferd und trainiert sie. Doch als er plötzlich sehr krank wird, steht Sarah allein da. Durch Zufall trifft sie auf Natasha und ihren Fast-Ex-Mann Mac und wird von den beiden aufgenommen. Das Zusammenleben gestaltet sich alles andere als einfach, weil Sarah kein Vertrauen in die zwei setzt und ihre Probleme unter sich ausmacht. Als sie keinen Ausweg mehr sieht, schnappt sie sich ihr Pferd und flieht von England nach Frankreich, wo sie sich ein besseres Leben an der ehemaligen Akademie ihres Großvaters erhofft.

 

 

 

 

 

Wie sehr habe ich mich auf einen neuen Roman von Jojo Moyes gefreut. Und ich wurde nicht enttäuscht. Auch wenn mir das Pferdethema stellenweise etwas überhand nahm.

 

Sarah, die kleine Kratzbürste, die alles mit sich allein ausmacht – wie gern hätte ich diesen Charakter geschüttelt und gesagt, „wach auf, Mädchen!“. Ein typischer Teenager eben, wie aus dem Leben gegriffen.

 

Jojo Moyes haucht ihren Charakteren Leben ein. Durch winzige Kleinigkeiten, die sie ihren Protagonisten mitgibt, fühlt sich ihnen der Leser sehr nahe.

 

 

 

Auch die Story fesselt. Sie hat so ein wenig was von Rotkäppchen. Sarah, ein Mädchen aus armem Hause kämpft sich durch ihr schweres Leben und trifft auf Sal, den bösen Burschen. Aber sie bekommt Hilfe von unerwarteter Seite.

 

Moyes webt hier eine Story, die aus einigen Nebensträngen besteht zu einem dichten Netz aus Spannung, Faszination und Mitleid, die zu einem nicht ganz unerwarteten Ende führt. Natürlich ist manches auch ein wenig übertrieben dargestellt, manches unglaubwürdig und vorhersehbar. Aber das stört einem beim Lesen in keinster Weise. Schließlich lesen wir einen Roman.

 

 

 

Fazit: Moyes Bücher müssen sich, nach ihrem ersten Erfolg mit dem Buch „Ein ganzes halbes Jahr“ in meinen Augen immer mit diesem messen. Was ein wenig schade ist, denn diesen Zauber hat seither kein Buch mehr von ihr erreicht. Auch „Im Schatten das Licht“ reicht nicht ganz an diesen Erfolg heran, ist meiner Meinung nach aber auch nicht allzu weit davon entfernt. Wenn auch inhaltlich ganz anders, stilistisch wieder in guter Moyes-Manier.