Anna Fekete ist zu Besuch bei ihrer Familie in Serbien. Auf einem Weinfest wird ihr gleich am ersten Abend ihre Tasche gestohlen. Am nächsten Tag wird der Dieb gefunden – tot. Aus Annas Urlaub wird eine Ermittlung. Denn die serbische Polizei sieht keinen Handlungsbedarf. Nach und nach nähert sich Anna der Wahrheit. Wer verbirgt hier was? Und hat der Diebstahl und Mord wirklich mit dem lange zurückliegenden Tod ihres Vaters zu tun?

 

Ortswechsel für Anna Fekete. Was ein Familienurlaub sein wollte, wird zu einer Suche nach den wahren Hintergründen. Und ein bisschen Glück ist für Anna dieses Mal auch drin. Überhaupt hat mir Anna hier sehr gut gefallen, ihre Sorgen und Probleme aus dem zweiten Band traten weit in den Hintergrund. Allerdings hat mich der Schauplatz etwas irritiert. Die Rede ist von Serbien, aber Anna ist wohl Ungarin? So ganz habe ich das nicht verstanden, was aber das Lesevergnügen nicht trüben konnte. Denn Kati Hiekkapelto schreibt gut! Sehr anschaulich, nachvollziehbar und ihre Charaktere sind sehr lebensnah. Auch wenn sie das teilweise nicht immer sympathisch wirken lässt. Mit der Mutter von Anna konnte ich zum Beispiel wenig anfangen. Dafür fand ich die Romanze zwischen Anna und Peter sehr schön.

 

Und die ganzen mürrischen Männer im Hintergrund, die Anna die Ermittlung schwer machen – manchmal musste ich direkt schmunzeln, weil ich so großes Kopfkino hatte.

 

Fazit: Ein Buch, das ich nicht mehr weglegen wollte als ich es begonnen habe. Spannend aufgebaut, anschaulich erzählt und sehr fesselnd. 


Der zweite Fall für Anna Fekete.

 

Anna ist noch immer nicht ganz in Finnland angekommen. Ihr Bruder ist Alkoholiker, sie selbst nicht mit sich im Reinen, da wird ein Mann überfahren, der scheinbar schon tot war. Wieso liegt die Leiche auf der Straße? Anna kommt nicht weiter, bis sie einen Hinweis erhält, der sie auf die Spur einer Drogenbande führt. Als ein weiterer Toter gefunden wird, wird der Fall noch mysteriöser und scheint schier unlösbar.

 

Scheinbar gibt es keine Polizisten mehr ohne größere Probleme. Anna fühlt sich einsam und ungeliebt, ihr Kollege kämpft mit Übergewicht und einer Lungenkrankheit. Beide Fälle behindern die Ermittlungen und führen zu Fehlentscheidungen. Gut, ob man das jetzt hier so ausführlich braucht, ist streitbar, aber allzu glatte Protagonisten machen auch keinen Spaß. Dann lieber mit Ecken und Kanten und somit dem Leser etwas näher.

 

Der Fall bringt viele aktuelle Probleme aufs Tapet: Konkurrierende Banden, Flüchtlinge (hier hat mir vor allem Sammys Geschichte eine Gänsehaut verursacht) und Schutzgelderpressung. Ich mag Bücher, in denen Geschehnisse aus dem Hier und Heute verarbeitet werden, man hat einfach mehr davon und kann sich die Fälle auch eher vorstellen. Vor allem lernt man auch zu verstehen, warum manche Menschen so handeln wie sie es tun.

 

Die ganzen finnischen Eigen- und Ortsnamen sind eine Herausforderung für den Leser und unser deutsches Hirn. Ansonsten ist an der Schreibweise der Autorin nichts auszusetzen. Flüssig und logisch aufgebaut, die Protagonisten gut herausgearbeitet und logisch handelnd. Hier gibt es niemand, der allein nachts in ein dunkles Haus geht, natürlich unbewaffnet und mit kaputtem Funkgerät! Hier wird die Verfolgung eines Verdächtigen gestoppt, weil der Polizist außer Puste ist- das klingt schon eher nach der Realität.

Fazit: mein erster Roman der Autorin, aber sicher nicht der letzte