Ein kleines Mädchen verschwindet aus ihrem Hotelzimmer während die Eltern feiern sind. Fortan sind die Eltern einer Hetze ausgesetzt, die sie fast zerbrechen lässt. Auch die Schwester der verschwundenen Samantha, Michelle, leidet sehr unter der Situation, war sie doch eh eifersüchtig auf die Kleine.

Als sich nach 15 Jahren ein Mädchen bei Caroline Shipley meldet und andeutet, dass sie eventuell die verschwundene Samantha sein könnte, gerät Carolines Welt ins Schwanken. Nach und nach kommt heraus, was damals im Hotel wirklich geschah – und das ist alles andere als schön.

 

Joy Fielding greift hier ein Szenario auf, wie es im Fall Maddy vor einigen Jahren genau so geschehen ist. Zumindest der Anfang. Was wirklich mit Maddy geschah weiß man ja bis heute nicht. Es könnte sich aber so oder so ähnlich tatsächlich zugetragen haben. Mit Caroline entwirft Fielding einen sehr schwachen Charakter. Ich war öfter versucht sie zu schütteln und ihr mehr Selbstvertrauen zu wünschen. Mich hat ihre unterwürfige, schwache Art eher genervt. Michelle hat mir gut gefallen, sie wirkte authentisch und ganz der rebellische Teenager, der mit Kaugummi im Mund zum Zahnarzt geht.

 

Zur Schreibweise der Autorin muss nicht viel gesagt werden. Wie immer: flüssig und fesselnd. Doch etwas anderes als ihre bisherigen Romane. Hier wird vordergründig nicht manipuliert und intrigiert, die Story stützt sich ganz auf die menschlichen Zwischentöne und deren Probleme.

 

Fazit: ein gelungener Roman, der einem Bilder eines blonden Mädchens vor Augen hält und die Frage: war es bei Maddy auch so?