Joshua ist 16 und blind. Als sein Vater stirbt, vermacht er ihm seine Augen. Joshua kann wieder sehen. Doch nicht nur seine normale Umgebung ! Seine Augen haben ein zelluläres Gedächtnis und das zeigt Joshua erschreckende Bilder. Gleichzeitig sinnt ein übler Kerl nach Rache und Joshua soll für ihn Mittel zum Zweck sein.

 

Der Klappentext wird dem Buch gar nicht gerecht. Es geht um so viel mehr.

 

Paul Cleave schreibt super! Allein der Einfall mit dem zellulären Gedächtnis hat mich begeistert. Super fand ich auch, dass er so auf Details achtet. Nach Joshuas Operation muss der Junge erst lernen, wie ein Fünfeck aussieht oder was die Farbe blau ist. Auch gehen klappt nicht gleich, wegen des Gleichgewichts. So wird die Handlung sehr plastisch und anschaulich.

 

Joshua als Charakter hat mir auch sehr gut gefallen. Er lässt sich nicht unterkriegen, ist tough und seine Freundschaft mit Olillia (was für ein Name! Und welch putzige Erklärung dafür – ich sag ja: Details) hat mir auch sehr gut gefallen.

 

Fazit: Ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen. Lediglich ein kleines Detail hat mich gestört, das war mir zu viel Zufall. 


Jerry ist Krimiautor und lebt in einem Pflegeheim. Er hat Alzheimer. Scherzhaft nennt er seine Krankheit Captain A, weil die immer mehr von seiner Persönlichkeit übernimmt. Die Krankheit nimmt ihm jede Erinnerung und so ist er sich nicht sicher, ob er ein Mörder ist oder ob diese Taten nur in seinen Büchern vorkommen. Als wieder ein Mord geschieht ist Jerry verdächtig, man kann ihm aber nichts anhaben. Doch ihn plagt die Vorstellung, jemanden getötet zu haben und so versucht er verzweifelt, den Dingen auf die Spur zu kommen. Doch wer meint es gut mit ihm und wer manipuliert ihn?

 

Diese Frage ist gar nicht einfach zu beantworten in einem Buch, das übers Vergessen geht. Die Handlung spielt auf mehreren Ebenen. Gegenwart und Jerrys „Chronik des Wahnsinns“. Ein Tagebuch, das er beginnt als er seine Diagnose erhält. Darin hält er kontinuierlich fest, was ihn bewegt und darin sieht er auch seine Hoffnung endlich zu erfahren, ob er seine Frau Sandra wirklich getötet hat.

Hier eine Rezension zu schreiben, ohne allzu viel zu verraten ist wirklich schwer. Der Leser macht sich ja während des Lesens so seine eigenen Gedanken, was passiert sein könnte und ob Jerry wirklich so böse ist. Mir kam schnell ein erster Verdacht und der hat sich auch bewahrheitet, aber so ganz sicher konnte ich mir bis zum Ende nicht sein. Legt der Autor doch mit seiner Schreibweise allerlei verwirrende Wendungen vor, die mich so manches Mal in die Irre geführt haben. Das Ende kam dann etwas schnell und nicht ganz nach meiner Vorstellung. Es wurde aber alles geklärt und es bleiben keine offenen Fragen, wie ich es gern mag.

 

Fazit: Nicht ganz einfach zu lesendes Buch, da Jerrys Verwirrung durch seine Krankheit oft durchschimmert und den Leser gleich mit verwirrt. Besonders die Absätze in Jerrys Chronik fand ich etwas schwer zu verstehen. Dennoch lesenswert, aber wenig spannend.