3 Menschen werden ermordet, die nichts miteinander zu tun haben. Wie soll man hier ein Motiv, geschweige denn den Mörder finden?

 

Eine schier unlösbare Aufgabe, auch für den Leser. Denn der Täter ist nahezu unsichtbar und sein Beweggrund sehr undurchsichtig. Dafür sind seine Methoden umso rätselhafter: was hat es mit den Zahlen auf sich, die auch noch in eine Kameralinse geritzt sind? – für seinen Einfallsreichtum hat der Autor jedenfalls schon einmal großes Lob verdient. Als Mia endlich die Hintergründe des Täters aufdeckt, gerät sie selbst in Gefahr.  

 

Bjork entwickelt eine Story, die fesselt. Und durch die Art zu töten, auch neugierig auf den Ausgang der Geschichte macht. Was mich etwas am Lesefluss gehindert hat waren die vielen kleinen Geschichten, die immer wieder eingestreut wurden. So blieb dann auch eine davon am Ende ungelöst und das hat mich sehr gestört.

 

Sehr schön fand ich aber, dass Mia in diesem Band eher angepasster war als in den letzten beiden. Sie verarbeitet langsam ihr Drama und findet wieder zu sich, was sehr gut zur Rahmenhandlung passt.

 

Der nunmehr dritte Band um Kommissar Munch und Mia ist in sich abgeschlossen und kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Allerdings ist es – wie bei allen Reihen – angenehmer, wenn man die ersten Bände gelesen hat, einfach um die Personen und ihre Hintergründe schon etwas besser zu kennen.

 

Fazit: nicht bluttriefend, aber dennoch spannend und raffiniert. 

 

 


Als in Norwegen mehrere Mädchen mit einem Springseil und Schulranzen auf dem Rücken erhängt aufgefunden werden, kommt die Sondereinheit der Kripo zum Zuge. Doch, wie den Mörder finden? Kommissar Holger Munch und seine Kollegin Mia Krüger haben alle Hände voll zu tun, denn der Mörder ist ihnen immer einen Schritt voraus. Und dann wird auch noch Munchs Enkelin entführt… Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.

 

Was für ein geniales Buch! Dieses Buch hat mir viele schöne Lesestunden beschert. Die Handlung ist in sich schlüssig und gut aufgebaut, wenn auch in manchen Dingen vorhersagbar. Als ich das erste Mal gelesen habe, dass Munchs Enkelin 6 Jahre alt ist, war mir klar: sie ist eins der nächsten Opfer. Aber das tut dem Lesevergnügen ja keinen Abbruch, steigert die Spannung nur noch mehr. Und spannend ist das Buch ohne Ende! Nicht nur, weil Kinder ermordet werden, hier bleibt der Leser erst einmal noch etwas außen vor, weil die Kinder nicht so nah beschrieben wären, dass man eine Bindung aufbaut. Vor allem lebt das Buch durch die Jagd nach dem Täter, der immens schlau ist und Munch und Krüger alles abverlangt.

 

Normalerweise sind nordische Thriller ja immer düster und beklemmend. Hier liegt aber genau das Gegenteil vor: freundlich durch die Charaktere, offen durch die fröhliche Schreibweise und überraschend durch die eine oder andere geniale Wendung.

Für mich eins der Lesehighlights in diesem Jahr! 

 

Der zweite Fall für Holger Munch und Mia Krüger

 

Die Leiche eines jungen Mädchens wird gefunden: auf Federn gebettet, inmitten eines Pentagramms und mit einer Blume im Mund. Kommissar Holger Munch ist klar: er braucht sein ganzes Team und auch Mia Krüger wieder, um diesen Fall zu lösen. Diese wurde nämlich, für labil gehalten, nach dem letzten Fall wieder beurlaubt. Und das wohl auch zu Recht, denn immer noch ist sie Tabletten- und Alkoholabhängig. Doch selbst jetzt funktioniert ihr Gehirn optimal und das Team macht erste Fortschritte. Allerdings muss Kommissar Zufall helfen, um den Fall zu lösen – und der wird noch ganz schön emotional.

 

 

Munch und Krüger wieder vereint. Doch sie wären aufgeschmissen ohne ihr Team. Ich mag Thriller, die in der heutigen Zeit mit all der tollen Technik spielen sehr gern. Die Möglichkeiten sind einfach grandios. Hier wird ein Life-Feed von dem Mädchen entdeckt und führt auf eine erste Spur. Wer ist der „Eulenmann“, der da in der Ecke der Aufnahme sitzt?

 

Bjorks Krimis leben nicht von bluttriefenden Szenen, sondern von der Arbeit der Ermittler und dem Spiel des Autors mit dem Leser. Er baut falsche Fährten und Wendungen ein und unterhält damit bestens. Ich mag seinen kraftvollen Schreibstil, der sich fast von alleine liest, sehr gerne.

 

Ein wenig gestört hat mich, dass im aktuellen Fall wieder Munchs Familie im Vordergrund steht. Ein anderes Opfer hätte genauso gut gepasst, vor allem weil Munch sowieso kein sonderlich gutes Verhältnis zu seiner geschiedenen Frau hat und auch seine Tochter eher vernachlässigt.

 

 

Fazit: Wie habe ich mich gefreut, wieder von Munch und Krüger zu lesen! Auch wenn mich die Krüger mit ihren Exzessen langsam etwas nervt. Vielleicht könnte der Autor da im nächsten Band etwas Ruhe reinbringen. Denn dass es einen 3., und sogar einen 4. Fall geben wird, hat der Autor in einem Interview schon verraten.